Wieder da und wieder gut: The Voice of Germany

Mir hat ja schon die erste Staffel sehr gut gefallen und nachdem ich jetzt endlich die ersten beiden Folgen der 2. Runde gesehen habe muss ich sagen: Das geht schon wieder gut los – Die Cowboys sind Cowboys, Xavier hört hinter der Sonnenbrille jeden falschen Ton, Rea sagt ‘unfuckingfassbar’ und Nena ist wieder in ihrem eigenen Paralleluniversum wo es voll schön ist.

Zusätzlich zu den damals genannten Gründen pro The Voice, möchte ich jetzt folgendermaßen formulieren: Natürlich gibt es auch bei dieser Sendung ein Drehbuch und die Storylines werden geformt, die Wahrnehmung der Zuschauer in eine Richtung gelenkt. Aber: Nicht auf Kosten der Kandidaten. The Voice of Germany ist nicht für Leute, die sich daran aufgeilen, wie andere sich blamieren. Und das ist großartig. Klar, es werden auch Kandidaten gezeigt, die nicht so gut performen (wie zum Beispiel den Schmuserocksänger der aus unerfindlichen Gründen nicht More than Words oder Bon Jovi singt, sondern eine Disconummer macht), aber das sind allesamt keine Performances, wo man sich hinter dem Sofa verstecken möchte, auch wenn der Kandidat oder die Kandidatin im Vorgespräch vielleicht so rüberkam (präsentiert wurde).

Die Coaches bitchen unter sich, manchmal unter sich und dann muss Mutti Nena mal dazwischen gehen, aber im Großen und Ganzen war das höchst unterhaltsam, ich hab jedenfalls viel gelacht und auch ein-, zweimal mit offenem Mund da gesessen. Es gab da eine Situation, die es wohl noch nie vorher in Casting-Shows gegeben hat. Da singt eine Kandidatin ihren Song, kommt weiter und erzählt im Nachgespräch von ihren eigenen Liedern. Und dann sagt Coach Rea plötzlich “können wir was von dir hören?” Unheard of. Das Mädel lässt sich drauf ein und eröffnet mit “Dies ist ein Song, den hab ich für einen Freund geschrieben nach eine Telefongespräch. Dem ging es gar nicht gut. ” Danach war ich einerseits schon halb hinter dem Sofa, dachte oh gott was kommt jetzt, andererseits sagte sie das so rund dass ich dachte, den Satz sagt sie nicht zum ersten Mal. Und dann kommt da ein kleines Juwel an Song (und das von mir, dem der eigentlich keine deutschsprachige Mucke mag), Dein Herz trägt Felsen. Und dann sitzt man so halb auf der Lehne und denkt nur, krasse Nummer.

Ach ja, mein Favorit nach den ersten zwei Sendungen?
Hands Down, Omid Mirzaei – unbedingt anschauen!