Mittwoch war mal wieder Reisetag, nachmittags nach Berlin zum Techcrunch Berlin Meetup courtesy of twidox, und nachts wieder zurück.
Für diese Reise hatte ich von der Agentur ein Online-Ticket bekommen, leider mit der Firmenkreditkarte als hinterlegte ID. Wer sich mit Online-Tickets nicht so auskennt, der Ausdruck reicht nicht, man braucht noch Bahncard oder Kreditkarte oder Perso zu Zuordnung. Mir war das bekannt, nur leider würde unsere Firmenkreditkarte am selben Nachmittag mit meinem Chef zur Intersolar nach München auf Reisen gehen (um dort die neue Zusammenarbeit von Sharp Solar und Rosi Mittermaier und Christian Neureuther ordentlich zu präsentieren). Ich ahnte also böses und lies mir extra Bargeld mitgeben, falls es Probleme geben würde.
Auf der Hinfahrt saß ich mit Jan, Bahne, Andreas und Helge von Sixgroups und Oliver von Cellity im Abteil und hatte eine tolle Show versprochen, die leider ausfiel, weil die nette Schaffnerin sagte, “mal schauen, ob das auch mit den letzten vier Ziffern klappt” (ich kannte noch nicht einmal die ganze Kreditkartennummer auswendig). Es klappte, mein offener Mund auch irgendwann wieder zu, und die Hinfahrt war überstanden.
Für die Rückfahrt hatte ich eigentlich das gleiche erwartet, der Zug war fast leer, der Schaffner kam um halb zwölf Uhr nachts, da rechnet man irgendwie mit Entspannung. Dem war aber nicht so. Ich erklärte dem Bürokraten mein Dilemma, verwies auf die Vorgehensweise seiner Kollegin, doch seine ersten Worte waren, ungültig, “können Sie unter Punkt 1 nachlesen”. Aus dem Augenwinkel sah ich schon Nicos I-love-Deutsche-Bahn-Vene anschwellen (don’t anger the scar), der dann auch bereitwillig die Umsitzenden und sich was-geht-denn-jetzt-ab-Fragenden aufklärte (mangelnde Kulanz, Geldmacherei etc.). Ich zahlte brav mein neues Ticket und während ich die Quittung verstaute, hatte der Schaffner schon sein nächstes Opfer gefunden. Julika Bleil von Allyve.de hatte die neue Bahncard noch nicht dabei, nur die vorläufige, die er nicht als Ausweis aktzeptierte.
Wir fassen zusammen. Rein technisch hatte der Herr Schaffner Recht. Aber was hilft das, wenn wieder 10 Leute ihren Freunden und dem Internet erzählen, dass die Bahn null Spielraum für ihre Kunden hat. Dann geht es der Bahn irgendwann so wie 1&1, die gestern spontan einen Kunden verloren haben. Oder Hansebäcker Junge, bei denen ich nicht mehr kaufe. Zum Glück habe ich ja die Macht, solche Entscheidungen selbst zu treffen.
(Der Titel dieses Eintrag is lose an Nico Lumma angelegt)
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