Oder: Noch ein Kreis schließt sich.
Am Wochenende ging ich in den Keller, um für Junior meine alte LEGO-Kiste hoch zu holen. Die, die ich seit knapp 8 Jahren immer von Keller zu Dachboden zu Keller mit umziehe. Die, die vorher bei meinen Eltern/meiner Mutter im Keller war. Die, die bei genauerem Überlegen wohl knapp 25 Jahre nicht geöffnet wurde, also praktisch aus einer Zeit kommt, wo Frank Elstner noch “Wetten dass ?” moderiert hat und die Welt noch in Ordnung war.
Eine schwere große Umzugskiste ist es, voll mit Gefrierbeuteln, alles noch sortiert. Die schmalen 2er, 4er, 8er, die platten Dünnen, die Platten, Fenster, Figuren. Eine Tüte Weltraum, eine Tüte Reifen, viel LEGO-Technik (das echte, keine Firlefanz Sondersteine) und so weiter. Dann einige offene Tupper-Dosen, da merkt man dann den Staub von 25 Jahren doch, nicht ganz so schön. Es scheint mir weniger als ich dachte, aber ich war ja auch kleiner. Dann fällt mir auf, dass die ‘normalen’ Bricks fehlen, da muss irgendwo noch eine anderer große Tüte sein.
Und die Anleitungen. Ich hatte einen großen Ordner voller Anleitungen. Und Katalogen mit Anleitungen. Mit Jahreszahlen wie 1979 und 1986. Einer mit dänischem Preisschild, zweifellos ein Andenken an den legendären Ausflug nach Billund ins Legoland. Erinnerungen werden wach an meinen Vater, wie er sortiert. Und an seiner Werkbank Kisten baut, zum Sortieren. An uns, wie wir in den Steinen sitzen und bauen. Erst guck ich ihm zu, später bau ich selbst. Daran wie man anfängt ein Haus zu bauen und es ein Schloss wird. Mit LEGO geht alles. Und diese Kataloge, die einen in eine Traumwelt entführen. Einer ganz besonders, das sind zwei Figuren, die sich erst ihr Traumhaus bauen, dann Bus fahren, dann Raumschiff und damit zu den Rittern und dann wieder nach Hause, in jedem Abschnitt gibt es die passenden Anleitungen dazu.
5 Minuten nach dem wir die Kiste aufgemacht haben, ist dieses Bild entstanden. Die aufgeschlagen Seite hat ihn gepackt, die hat er lange studiert. Die ersten Tüten mit Steinen haben wir erst viel später ausgepackt…
4 Comments
Patrick Breitenbach
Vor einigen Monaten habe ich selbiges getan. Meine alten Lego-Kisten und die meines Bruders hervorgeholt. Legos in die Waschmaschine (sind nicht ganz so penibel, aber Legos sind zum Glück nahezu unkaputtbar) und los gings. Wahnsinn wie mein Großer in kürzester Zeit die genialsten Bauwerke, Flugzeuge und sonstige Welten erschafft. Nur bei uns läuft das alles völlig planlos. Da blicke ich schon etwas neidisch auf eure Ordner! 🙂
Aber ihr werdet sehen. LEGO schenkt euch allen mehr Lebensqualität, denn plötzlich können sich auch die Eltern mal in Ruhe unterhalten, denn man sieht und hört stundenlang nichts von den Kids weil sie völlig im Bauen versunken sind.
LEGO ist mit Abstand das genialste Spielzeug und jede neue schwachsinnige Kollektion von denen (z.B. der Ninja-Kram http://ninjago.lego.com/en-us/Default.aspx) tut mir im Herzen weh. Denn die Fantasie macht den Unterschied zu Playmobil & Co 🙂
Sebastian Keil
Dann muss ich gleich fragen: Hattet ihr so einen Lego-Waschsack oder einfach in einen Bettbezug?
Patrick Breitenbach
Bett-/Kissenbezug tat es bei uns völlig. Sollte aber dann ein Bezug sein, auf dem man zum schlafen verzichten kann 🙂
Sebastian Keil
Cool, danke.