UPDATE 2020
Hintergrund: Bis heute hieß die Überschrift “Warum ich Hansa Complet Küchen doch nicht empfehle”. Begründung dafür siehe unten.
Und dann steht so ein Artikel knapp 10 Jahre im Netz und rankt bei Google dadurch (und vermutlich eine nicht ganz optimale Website bei Hansa ziemlich weit oben. Warum nun also die Änderung?
Nun ja, wir haben eine 10 Jahre alte Küche an der nix dran ist. Jeden Tag wenn ich in der einen Ecke gegenüberliegende Schubladen in unterschiedlichen Höhen öffne denke ich: Schon ganz schön geil, dass das immer noch so hält. Eine Tür hängt ein bisschen, da müsste ich mal bei, aber ansonsten haben die Zimmerleute die Küche richtig gut verbaut. Die Spülmaschine war mal zur Reparatur, und die Scharniere am Kühlschrank mussten getauscht werden, aber das ist wohl normal und hat nichts mit dem Küchenbauer zu tun. Alles in allem muss man sagen Top-Küche, gerne wieder.
Und das verbogene Backblech… das tut es auch noch, da bekommt die Pizza immer einen ganz besonderen Boden…
Altes UPDATE siehe unten
Vor knapp sechs Monaten sind wir in unsere neue Wohnung gezogen, mit einer schönen neuen Küche. Wir haben viel Spaß in der Küche, bereuen die Echtholzarbeitsplatte (noch) nicht, lediglich der Schließmechanismus der Mikrowelle könnte leichter und leiser sein. Aber darum geht es nicht.
Küchen kauft man nicht so oft im Leben, daher rekrutieren sich Neukunden aus Werbung und vor allem Empfehlungen. Empfehlungen resultieren aus einer guten Kauferfahrung und einer guten Kundenbehandlung, After Sales nennt man das wohl. Wir hatten eine ziemlich gute Kauferfahrung. Natürlich schaut man sich mehrere Geschäfte an, vergleicht mit IKEA, etc. Wir fühlten uns bei Hansa Complet Küchen am wohlsten. Unser Verkäufer (Herr B.) war Bilderbuch, so wie man sich das vorstellt. Leicht untersetzt, Jacket und Schlips, tiptop informiert, und immer waren wir im Mittelpunkt. Er hatte die Namen drauf, erkundigte sich nach den Kindern, gab die richtigen Tipps, schickte Tischler, machte und tat. Und am Ende (nach “da muss ich noch mal mit meinem Chef sprechen”) hatten wir die Küche die wir wollten zum Preis den wir wollten. So weit so gut.
Dann haben wir das erste Mal Pizza gemacht und eins der Backbleche hat sich bei 300 Grad verbogen. Da denke ich mir, wenn ich schon den Preis eines Kleinwagens investiere, dann sollte das nicht sein und rufe an. Leider ist Herr B. auf Fortbildung, seine Vertretung Hr. V. Auch ein klassischer Verkäufer, leider kein sympathischer. Er weiß alles besser, ist was besseres. Er kommt aus Berlin und hat da Großküchen für 100.000 Euro aufwärts verkauft. Jaja. Er erklärt mir telefonisch, dass man ja beim Reinigen auch die Bleche rausnehmen soll, das stehe ja in der Anleitung. Ich versuche ihm zu erklären, dass das Blech sich bei Normalbetrieb verbogen hat, er erwidert, dass dies nicht sein könne. Ich denke noch so, jetzt wird’s lustig, aber er bleibt bei seiner Meinung, ich solle das Blech vorbeibringen. Ich frage ihn, ob er das ernst meint, was er bejaht, worauf ich ihm erkläre, dass ich nicht gewillt bin, meine Arbeitszeit für diesen Trip zu opfern, schließlich geht es um ein Teil, was im Handel 50 Euro kostet, ich schätze für Hansa Complet ca. 10 Euro im Einkauf. (Meine Erwartungshaltung beim Anruf sollte klar sein: Bei einem fünfstelligen Kaufpreis der Küche erwarte ich, dass mein Gegenüber sagt, “das darf nicht sein, keine Frage, wir schicken Ihnen noch heute ein neues Backblech”. After all, wir sprechen hier über weniger als 1% der Kaufsumme.)
Eigentlich gibt er sich mit so kleinen Sachen ja nicht ab, er ist Großküchenverkauf gewöhnt, aber irgendwie fühlt er sich herausgefordert. Er will persönlich vorbei kommen und das Backblech abholen, morgens um 9 Uhr. Ich kann nicht dabei sein, aber lustig ist’s. Vor der Tür stehend ruft er mich an und sagt, er findet meinen Namen nicht auf der Klingel. Ganz unten rechts, erkläre ich ihm grinsend. Gegenüber meiner Frau führt er noch mal aus, dass er eigentlich zu Größerem berufen ist und dass er sich schon darüber wundert, dass ich mich so aufrege und nicht persönlich zu ihm ins Geschäft kommen kann. Er findet es nicht komisch, gegenüber der Ehefrau den Ehemann schlecht zu reden. Auf das Backblech angesprochen, sagt er “aha” und dass dieses nun zu Siemens eingeschickt wird, die würden sich das anschauen müssen, das sei der Prozess.
Zwei Wochen vergehen und ich entschließe mich mal telefonisch nachzuhorchen. Herr X teilt mir mit, dass Siemens keinen Fehler fest stellen konnte, dass das Backblech nicht getauscht wird, und ich es mir gerne wieder abholen könne. Ich verkneife mir auszusprechen, was ich denke. Wahnsinnsservice, danke auch.
Schließlich haben wir das Blech abgeholt. Auf den Hinweis “danke. ist ja immer noch verbogen.” kam wieder die Antwort, “ja, aber im Rahmen”.
Inzwischen ist Zeit vergangen, mein Puls ist wieder auf normal. Manch einer mag sich fragen, soviel Ärger und Aufwand wegen eines Backblechs, doch ich sehe das anders. Bis zu diesem Vorfall habe ich Hansa Complet und Hr. B. gern weiter empfohlen. Jetzt nicht mehr. Wenn man dort der Meinung ist, dass nach Einbau der Küche das Geschäft beendet ist, und anmaßende Verkäufer beschäftigt, die meinen alles besser zu wissen, dann kann ich Freunde und Bekannte dort nicht mit gutem Gewissen hinschicken (Natürlich soll der Verkäufer mehr wissen als ich, aber damit soll er nicht angeben. Und er soll mein Problem lösen, nicht behaupten, dass es keins gäbe). Im Gegenteil, mir graust jetzt schon davor, dass noch etwas anderes kaputt gehen könnte, weil ich keine Lust habe, mich mit diesem Menschen rumzuschlagen, der den Namen Küchenfuzzi wirklich verdient.
UPDATE: Offensichtlich tut sich etwas bei Hansa Complet. Es gibt einen neuen Vertriebsleiter (der auch mal ins Internet geschaut und meinen Text entdeckt hat), der Dinge anders machen möchte. Er stimmt mir darin zu, dass mein Vorfall mit dem Blech anders zu lösen gewesen wäre, und dass er für anderen, besseren Service steht (bleibt allerdings Geschäftsmann und bietet kein neues Blech an). Er berichtet, dass Herr V. nicht mehr für Hansa arbeitet. Ich glaube ihm und sehe etwas entspannter in die Zukunft. Ein gutes Gespräch, er vermittelt Kompetenz. Allerdings hätte er früher auflegen sollen, statt mir zum Ende noch zu raten, meine Pizza nicht bei 300 Grad zu backen, “das macht man nicht”. Da war ich für einen Moment wieder sprachlos. Und dachte so bei mir: Kinnings, wenn ihr nicht wollt, dass ich den Backofen bei 300 Grad nutze, dann solltet ihr das entweder drauf schreiben oder den Temperaturwahlknopf bei 250 Grad aufhören lassen…
9 Comments
Info-rightcolour
Sehr geehrter Herr Keil,
seit einem Jahr haben Sie nun diese Bewertung im Netz, die sich bei genauerer Betrachtung nur auf eine Person bezieht.
Wir möchten Sie bitten, den Tatsachen entsprechend, diesen Bericht richtig zu stellen.
Sie sind, bis auf diese Ausnahme des (übrigens ehemaligen) Mitarbeiters stets sehr zuvorkommend und freundlich bedient worden.
Auch Ihre Anfrage einer kleiner Glasrückwand fand Ihren absoluten Zuspruch. Es wäre also nur fair, wenn Sie dieses Negativposting herausnehmen oder wenigstens richtig stellen würden.
Vielen Dank im Voraus!
Mit freundlichen Grüßen
Fa. Hansa Complet Küchen
Geschäftsführung
1Steve
Cool, ich hätte villeicht bei Simens reklamiert dann hätte man sich sicher den Stress und diese inkompetenz sparen können
Nico
Oh Oh Mann und auch Frau backt keine Pizza bei 300 Grad.
Vielleicht solltest Du Dir mal ein Kochbuch zulegen.
So ein Schwachsinn
Sebastian Keil
Hey danke für Deinen Kommentar, das ist natürlich ein richtiger Einwand. Mach ich gleich.
Nico
Vielleicht solltest Du den Bericht echt löschen!!
Ich finde das Mega peinlich
Sebastian Keil
Das tut mir sehr leid für Dich.
küche glasrückwand berlin | Kuche Ikea
[…] Warum ich Hansa Complet Küchen doch nicht empfehle […]
Thomas
Du hast aber viel Zeit. Für die Abholung eines Backbleches 30 Minuten zu investieren, geht nicht, Aber ellenlange Schwafelromane zu schreiben ohne auf den Punkt zu kommen, das geht.
Bitte informieren wie die Backblech Saga weiter ging. Danke.
MfG
Waldorf
Lustig so etwas noch im Netz zu finden. Es braucht sich aber niemand mehr ärgern. Na, ja. Vielleicht noch die, die nach der Insolvenz ihre Küchen nicht bekommen haben.