Schon zu Beginn der Diskussionen über einen Atomausstieg habe ich versucht deutlich zu machen, dass 16 Euro (so die ersten Schätzungen) pro Jahr lächerlich wenig für einen möglichen Atomausstieg ist. In der vergangenen Woche gingen die Tagungen weiter und Stimmen reichten von 30-160 Euro/Jahr an höheren Stromkosten für den Verbraucher. Das ist immer noch wenig. Das ist immer noch machbar, insbesondere unter dem Gesichtspunkt, dass die Preise auch wieder sinken werden.
Aus meiner Sicht einzigartig ist die Situation, in der sich Frau Merkel nun befindet. Erste BundeskanzlerIN des Landes, die Chancen auf Wiederwahl sind ungewiss, wie wird man sich an ihre Amtszeit erinnern? Kohls Lehrling, erste Frau als Kanzlerin? Oder, die Kanzlerin, die Deutschland energiepolitisch auf den richtigen Weg gebracht hat. Es mag wieder meine Naivität durchkommen, aber an ihrer Stelle würde ich alles auf eine Karte setzen, scheiß doch auf die Unterstützung der EVUs für die kommende Wahl: Jetzt hat Deutschland die Chance vorzuleben, was es jahrelang erforscht hat. Die Innovationen im Bereich erneuerbare Energien selbst leben, proof of concept. Wenn wir schon den Umschwung im sozialen Bereich nicht wirklich schaffen, wenn die Verwaltung noch weiter verkalkt, dann wenigstens Vorreiter (oder zumindest vorne mit dabei, z.B. Dänemark ist da ja schon weiter) in Sachen saubere Energie.
Wenn sie jetzt den Bottom-Up-Druck der vielen Aktivisten durch Top-Down-Ansagen unterstützt, dann werden wir viel schneller und auch günstiger ans Ziel kommen.
If you had one shot, one opportunity, one moment,
would you capture it, or let it slip?1