(dieser Text hätte eigentlich Dienstagabend woanders erscheinen sollen, ist aber nicht)
Die reguläre NHL-Saison 2010/11 ist vorbei. Die Playoff-Paarungen stehen fest, die Stimmzettel für Trophies wurden abgegeben und an einigen Stellen plant man schon 2011/12 (sehen wir uns in Hamburg oder Berlin?)
Ein kurzer Blick zurück sei erlaubt, Gratulation an Kollegen Fricke, der 5 der 6 Division-Sieger korrekt vorher gesagt hat, Chapeau. Für die weitere Auswertung treffen wir uns im Juni noch einmal.
Crunchtime
Der von mir ja sehr geschätzte ESPN Kolumnist John Buccigross tippt im Osten bei allen Serien auf das Heimteam in sieben Spielen, im Westen gewinnt nur Nashville auswärts. Grundsätzlich fällt aber auf, dass durch das Collective Bargaining Agreement die ersten Runden deutlich ausgeglichener sind als früher. Vor 10 Jahren endeten viele Serien 4-1 oder 4-0, weil der Leistungsunterschied durch die unterschiedlich hohen Payrolls extremer war. In der heutigen Zeit könnten tatsächlich die an acht gesetzten Chicago und New York die Sache sehr spannend machen.
Eastern Conference
New York – Washington
New York hat mit Lundqvist im Tor und dem genesenen Captain Chris Drury zwei hervorragende Argumente für sich, doch – und ich hätte nicht gedacht, dass ich das einmal schreiben würde – Jason Arnott hat die Capitals zu einem Team gemacht. Das war Guerin vor zwei Jahren für Pittsburgh war ist Arnott für Washington.
Washington in 6
Buffalo – Philadelphia
Buffalo ist mit einer guten zweiten Saisonhälfte in die Playoffs gerutscht während Philadelphia zuletzt nicht so überzeugte – ehrlich gesagt ist das für mich nicht so entscheidend. Die Flyers haben Platz 1 im Osten praktisch ohne viel Aufhebens erreicht, verfügen über absolut ausgeglichenes Scoring und haben den Vorteil, im letzten Jahr verloren zu haben. Im Tor sind sie etwas wackelig, aber das wir sich gegenüber Buffalo nicht genug auswirken.
Philadelphia in 6
Montreal – Boston
Das letztjährige Ausscheiden war natürlich ein Desaster. Montreal wird dies nicht wiederholen können, dazu schießen sie zu wenig Tore. Boston kann Tore schießen und hat mit Thomas den kommenden Vezina Gewinner ;-).
Boston in 5
Tampa Bay – Pittsburgh
Auch ohne Sidney Crosby die beste Paarung der ersten Runde. Junge, schnelle Teams mit guten Coaches. Ich bin gespannt, ob Steven Stamkos sein Händchen vom Anfang der Saison wiederfindet, oder ob es an St. Louis, Lecavalier und Gagne ist, die Serie zu gewinnen. Crosby wird hoffentlich nicht spielen, dennoch wird Pittsburgh mit der besseren Verteidigung und Torhüter Paroli bieten. Und weil es heißt, “Offenes wins games, defense wins championships…”
Pittsburgh in 7
Western Conference
Chicago – Vancouver
Im Gegensatz zu vielen anderen Teams hat Chicago in dieser Saison nie wirklich überzeugen können, da war keine dominante Siegesserie. Vancouver hingegen hat eine San Jose 2009-würdige Saison hingelegt und man erwartet nicht weniger als den Cup. Propheten fügen hier die Analogie Olympische Spiele, President’s Trophy -> Stanley Cup von Montreal und Calgary hinzu. Wie dem auch sei, diese Serie wird durch den Torhüter entschieden und da überzeugen mich weder Corey Crawford noch Marty Turco.
Vancouver in 7
Los Angeles – San Jose
Diese Serie wäre spannender wenn bei den Kings nicht so viele Stürmer verletzt wären. Auch wenn die Sharks während der Saison nicht immer gut waren, bilden Sie ein relativ gesundes Team, dass in der vergangenen Saison fast das Ziel erreicht hat. Ähnlich wie die Foyers werden sie weit kommen.
San Jose in 6
Phoenix – Detroit
Detroits GM Ken Holland hat es geschafft, die Wings dauerhaft konkurrenzfähig zu halten, aber ich vermute, dass diese Offseason komplexer wird als die letzten. Holmstrom, Lidstrom und Draper schnuppre alle am Karriereende, seid nicht überrascht, wenn Detroit um Brad Richards mitmischt, insbesondere weil in den letzten Jahren die Spätrundendraftpicks nicht ganz so gezogen haben wie Datsyuk und Zetterberg, es fehlt ein wenig am Nachwuchs. Will sagen, dies könnte erstmal wieder das letzte Jahr sein, in dem Detroit das Team hat, um um den Cup mitzuspielen. Zumindest gegen Phoenix wird das gelingen, auch wenn es nicht einfach wird.
Detroit in 7
Nashville – Anaheim
Auch hier gilt “Offense wins games…”. Die Ducke sind Red Hot, haben die möglicherweise die Top-Line der Liga und mit Selanne jemanden, der Erfahrung und Hunger mitbringt. Dagegen stellt Nashville einen der unterbewertetsten Torhüter und Topverteidigung. Die Frage wird sein, kann Anaheims Goalie sich gegen die Angreifer der Predators durchsetzen. Auf jeden Fall sieben Spiele, mein sentimentaler Pick:
Anaheim in 7
1 Comment
NHL-Playoff-Vorschau | STARTING6
[…] benötigte Siege. Und man möge dem Autor mal auf die Schultern klopfen, 6 von 8 Viertelfinalisten korrekt vorhergesagt (aus technischen Gründen leider an anderer Stelle erschienen) und Anaheim und Pittsburgh waren […]