Schon im letzten Jahr habe ich mir gedacht, so kann das ja auch nix werden. Da waren wir auf der kleinsten Insel von … oder so ähnlich, irgendwo in der Nähe von Kappeln. Eine Straße und ein Parallelweg am Wasser lang. Dort ist ein kleiner Auslagekasten am Grundstück der Keramikerin. Wers mag. Beeindruckend war, dass man den Eingang zur Werkstatt schon sehen konnte, trotzdem aber zum Haupteingang gebeten wurde, der mal satte 800m Fußweg bedeutete. Nicht unbedingt viel, aber bis dahin habe ich schon vergessen, was ich wollte, weil von der Seite des Haupteingangs noch sieben andere Geschäfte vorher kommen.
Diesmal auf dem Darß. Einen Tag fahren wir nach Rügen, Ziel #1 Kap Arkona. Ich guck auf die Karte und denk mir, der Weg über Bergen ist ja länger. Also fahren wir anders herum. Blöd, dass ich den Punkt mit der Fähre übersehen hatte, aber alles schön, alles gut. Faszinierend aber, dass auf dieser Strecke erst fünf Kilometer vor dem Ziel das erste Schild “Kap Arkona” zu sehen ist. Ich verstehe ja, wenn 99% der Fahrer die andere Route nehmen, aber für DAS Touristenziel der Insel (zu sehen an dem höchst professionellen Parkplatz) würde ich von überall Wegweiser aufstellen.
Zweites Beispiel: Prerow, gegenüber vom Edeka. Da steht ein Hinweisschild für den Streichelzoo. Wir haben nix besseres zu tun, es könnte Junior gefallen, also wird die Adresse in GoogleMaps eingeben und wir marschieren los. An der angegebenen Adresse, natürlich kein Streichelzoo. Auf Nachfrage: “Ja, die Frau die das betreibt, die wohnt hier. Ihre Pferde sind noch weiter in die Richtung, schon noch ein ganz schöner Marsch.” Zu dem Zeitpunkt, habe ich Junior, der sich den Mittagsschlaf abgewöhnt, allerdings schon 10 Minuten getragen…
Das Ende vom Lied: Auf dem Schild wurde etwas beworben, dass es so nicht gibt (es gab nur Kutschenreiten), an einem Ort, der so nicht stimmt. Ich meine, WTF, wer schreibt denn seine Privatadresse auf den Wegweiser zum Gewerbe??
Da wundert es mich überhaupt nicht, dass es heißt, Tourismus sei eine harte Branche. Man kann es sich auch echt gut selber schwer machen. Zwei weitere Beispiel?
In Prerow gibt es an einem Ort Räucherfisch. “Kann ich den auch im Brötchen bekommen?” 10 langwierige Minuten später habe ich öligen Fisch zwischen zwei Scheiben trockenem Baguettebrot.
Gegenbeispiel: Die Backfischbrötchen am Strand sind so lecker, die Bedienung so nett, die Remoulade so herzhaft, dass wir dasselbe noch mal ordern…