Ich will nicht mit Allgemeinplätzen um mich werfen, aber ein anderes Urteil als “2009 war ein Superjahr” ist doch Jammern auf hohem Niveau. Oder?
Erinnern wir uns. Mein Ausblick für 2009 erhält wohl durchwachsene Noten: App Store ja, CRM (leider) noch nicht – immer noch Zeit einzusteigen, Verkehr/Ausbildung interessiert immer noch niemanden, Nachhaltigkeit ja (aber nicht so sehr wie es müsste), Yahoo richtig, Techcrunch verkauft nicht.
Ich selbst hab es nicht geschafft, so fit wie vor 10 Jahren zu werden und nach 9 Monaten mit 5 Tagen ohne Rechner ausschalten war er seit Lillis Geburt eher konstant an. Was lernen wir daraus? Ziele sind gut, aber sie bedürfen einer realistischen Selbsteinschätzung. Und ich bin nun mal keine 25 mehr.
Warum war das Jahr trotzdem super? Nun, ich bin Vater einer kleinen Tochter geworden, das war gut und toll. Und mein Sohn ist ein unglaubliches Wesen. Mehr kann ich dazu gar nicht sagen, außer:Kinder sind großartig. Macht viele.
Ich habe Arbeit und mache sie gern. Sie fordert mich heraus, ist sinnvoll, gibt mir die Möglichkeit mich zu reiben, mich weiter zu entwickeln und kreativ zu sein. 2009 war ein berufliches Lehrjahr keine Frage, jede berufliche Weiterentwicklung bringt aktives Lernen und “belehrt werden” mit sich. Nur so können sich meiner Erfahrung nach die ollen Synapsen noch mal neu formieren. Dies ist notwendig, damit man nicht irgendwann beim “Level of Incompetence” kleben bleibt.
Was war noch?
Mit der Familie die Amtseinführung von Obama beim Essen am Laptop gucken, eine Ausnahme.
Die grandiose Hochzeit in Jerusalem, eine Reise wert.
“Wir haben keinen Fernseher” ad absurdum geführt, aber West Wing und How I met Your Mother lieben gelernt (7 Staffeln West Wing ca. 10 Wochen: so eine Schwangerschaft verändert den Menschen auch 😉 )
Gelernt, mit zwei Kinderwagen und Einkaufswagen einkaufen zu gehen.
Musik wieder entdeckt, aber dazu später mehr.
Gedacht, ein Projekt sei am Ende und eines Besseren belehrt worden.
Einige Projekte beendet, mich auf Wesentliches konzentriert.
Wieder mehr gelacht.
Wenn man das alles so liest, kann man doch nur sagen, Superjahr. Klar, in der Makroökonomie ist einiges im Argen, aber keine Grund für Zweckpessimismus.