Zahlen sind immer so eine Sache. Erinnert sich noch jemand an Dave Sifrys vierteljährliche Übersicht “State of the Blogosphere”? Nach jedem Wachstum wurde geschrieben, “jetzt sind Blogs aber richtig Mainstream”. Und so weiter.
Da Blogs aber sehr, sagen wir mal, verstreut sind, bedeutete das nicht viel. Nartülich, jeder kennt jemanden der bloggt, und es gibt auch Tanten und Opas die bloggen, aber das liest ja keiner.
Anders bei vernetzten Services, wie z.B. Facebook. So langsam kommt man an den Punkt wo die Stayfriends-Karteileiche (man selbst) die dort angegebenen “Freunde” sich auf Facebook treffen. Mit anderen Worten: Auch wenn meine Web 0.5-Freundeskreis nicht bloggt, nicht flickr etc. – sich also in keinem Fall in Richtung 1.5+ bewegt, man trifft sich auf Facebook. Und weil dort alles vernetzt ist, wird es relevant. Ach ne, Susi hat bei André auf den Wall geschrieben? Wer ist denn dieser André? Paul mag Dave Matthews? Hätte ich nicht gedacht. Dagmar? Die sieht aber alt aus.
Wenn man bei Facebook jetzt noch schnallen würde, dass ich “in relationship” bin, und aufhören würde mir immer wieder diese Tussi im weißen Shirt zu zeigen, die wegmacht, dass ich Single bin…
Gibt es wirklich so wenig Anzeigenkunden?
Wenn ihr schon all die Daten über mich habt, nutzt sie doch.
Wenn ihr schon all die Daten habt, macht doch mal was neues!
Ansonsten bleibt es dabei, dass ich alle drei Tage mal komme, und nach fünf Minuten (friend requests etc.) wieder gehe.
2 Comments
André Wegner
Ich selber bin nicht sonderlich aktiv in Facebook, meine Nutzungsfrequenz entspricht so ca. der Deinen.
Aber ja Facebook ist auch aus meiner Sicht Mainstream geworden. Mal abseits der allgemeinen Zahlen, stelle ich fest, dass meine Schwester das Kücken dort ist, alte Kollegen und Schulkameraden, Verwandte vom übern Teich, fehlen eigentlich nur noch mein Vater.
In den USA war das natürlich längst so, aber ganz subjektiv ist das was neues, für meinen doch eher offline aktiven Bekanntenkreis.
Ich versuche ja gerade meinen Bekannten beizubringen, dass nicht jede Konversation über Walls geführt werden sollte, weil privat und so, aber da muss noch ein bisschen Wasser den Stein spülen.
Sebastian
Das ist eine interessante Entwicklung. Beispiel aus eigener Sicht: welche Gespräche will ich mit meiner Frau wirklich über Twitter führen….
Es muss wohl erst ein deutsches Beispiel a la Beacon geben: Freundin sieht, wie der Zukünftige den Verlobungsring online kauft…