Zwei Blogeinträge wurden gestern viel beachtet: Johannes Kleskes Bewertung eines SpOn-Artikels über Einschätzungen zum Arbeitsplatz und Martin Reckes Antwort. Es schien ein bisschen so, als ob Johannes pro Freelancer argumentiert und Martin pro Agentur, ich habe das etwas anders verstanden.
Am Anfang stand die Aussage, dass für Mitarbeiter flexible Arbeitszeiten wichtiger sind als die üblichen Corporate Benefits wie Handy, Dienstwagen etc und dass Arbeitgeber wie z. B. Agenturen dies nicht wirklich wissen bzw. nicht darauf reagieren. Erst danach strickte Johannes die These, dass man sich als Freelancer gewisse Freiheiten leichter rausnehmen kann, bzw. Stress reduzieren.
Thomas Praus argumentiert in den Kommentaren pro Agentur und geht auf Teamwork, Arbeitszeiten und Planungssicherheit ein. Ich persönlich mag da nur den dritten Punkt gelten lassen, gebe ihm aber in der Abschlussbemerkung recht: Alles hängt von der persönlichen Situation ab. Martin ist der Meinung, dass die Agenturseite gar nicht so schlecht ist, aus finanzieller Sicht und vor allem in Relation zur Auftragslage.
Wo ist nun der Stein der Weisen? Wie kann ein Arbeitgeber motivieren, dass der Festangestellte alles gibt und trotzdem glücklich ist und sich nicht ausgenutzt fühlt? Ich selbst lese gerade Artikel zum Thema Results-Oriented-Work-Environment (ROWE), das finde ich sehr spannend. Aus eigener Erfahrung weiß ich, dass man auch in der Agentur vernünftige Arbeitszeiten haben kann, das hängt vom Verhältnis zum Arbeitgeber ab und von der Fähigkeit, sich seinen Arbeitsplatz so zu formen, wie es einem persönlich am nächsten kommt. Dies ist natürlich leichter, je weniger Angestellte der Arbeitgeber hat (wobei es spannend wäre, Sören Stamers Meinung hierzu zu hören). Volle Freiheit und volle Sicherheit gleichzeitig sind vermutlich ähnlich möglich wie Ort- und Zeitbestimmung in der Heisenbergschen Unschärferelation.
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2 Comments
der haltungsturner
nicht nur das – sondern wie im richtigen Leben sind Freiheit und Sicherheit Ziele, die im Widerstreit miteinander liegen. Ich werde also immer irgendwie zwischen beiden austarieren müssen. Und die von Johannes angestoßene Diskussion scheint mir auch nicht wirklich um die Frage Freiheit/ Sicherheit zu gehen, sondern um Formen der Entlohnung, oder?
Sebastian
ich dachte mehr darum, Talente anzulocken und zu halten, deshalb auch Martins Follow-Up zum Talentmangel.