Wie du mir so ich dir.
Papa, der XXX hat aber zuerst…
Unfair, der hat aber viel mehr…
Twitter hat aus Kommunikationssicht ein tolles Konzept. Man darf folgen, wem man will (sofern dieser seine Updates freigegeben hat), und andere Menschen dürfen mir folgen, wenn sie wollen (und ich ihnen meine Updates freigebe). Nicht weniger, aber auch nicht mehr.
Ziemlich schnell nach dem Twitter “groß” wurde, sind dann Menschen auf die Idee gekommen, die besten “follower/following” Verhältnisse für A-Lister, C-Lister, Marketing und Katzen zu definieren. Und mit Twitter Karma ist es besonders einfach herauszufinden, wem man folgt und wer nicht folgt, um diesem dann zu schreiben, “ey folg mir du Arsch, ich folge dir doch auch”.
Dies soll kein Rant werden, allerdings habe ich gestern am Rande genau so eine Diskussion im Stream gesehen. Es gibt allerdings nicht nur den einen Twitter-Nutzer da draußen, sondern viele verschiedene Typen und die nutzen den Service wie SIE wollen.
Es gibt die Leute, die den Schwarm beobachten und mehr Leuten folgen als umgekehrt.
Es gibt Leute, die Twitter für ihr kleines Netzwerk benutzen und vielleicht noch ein paar bekannteren Namen folgen.
Nirgendwo steht geschrieben, dass man im Umkehrschluss folgen muss, im Gegenteil. Wenn ich z. B. PickiHH folge, dann weil mich interessiert, was sie schreibt. So ist jedenfalls der Kommunikationsvertrag, den ich mit ihr schließe. Nirgendwo darin steht, dass sie verpflichtet ist, mir ebenfalls zu folgen. Wer das erwartet, ist – jawoll – auf dem Holzweg.
Und, wenn wir ehrlich sind, ist genau dieser Annahme der Grund, warum Lobo, Scoble und wie sie alle heißen so vielen Menschen folgen. Jedermann denkt, cool, ich folge mal dem Lobo, der schreibt bestimmt spannende Dinge. Und der Lobo denkt, “Mmh, ja, whatever” und folgt zurück. Inflation. Irgendwann geht die Signal/Noise-Ratio gegen null und man denkt sich andere Lösungen aus. Klar möchte ich dem großen Schwarm folgen, aber ernsthaft, will ich die zB alle auf dem Handy als SMS haben? Nein. Aber ausgewählte schon. Das ist ein Problem, denn so simpel wir Twitter ist (und so soll es auch bleiben) dennoch fehlen ein paar Stellschrauben. Nun kann man Twitter einfach abschalten, die Device Updates abschalten (was für meine Art Twitter zu konsumieren aber nicht geht), sich ein Extra-Konto holen oder kapitulieren.
Der Punkt ist, Twitter hat im besten Fall für jedermann einen Nutzen. Man sollte sich nicht zu irgendwelchen Zwängen hinreißen lassen, sonst geht dieser Nutzen möglicherweise verloren. Der Kommunikationsvertrag von Twitter funktioniert wie RSS: Man kann einem Menschen folgen, man kann das aber ganz schnell auch wieder lassen. Kein Anspruch auf Reziprozität! Genausowenig wie bei Blogs.
11 Comments
Sascha Lobo
Soweit erstmal richtig konstatiert, der Nichtanspruch auf Reziprozität. Korrektur aber: Ich denke nicht “Mmh, ja, whatever”, sondern schaue mir an, wem ich folge. Ich folge auch nicht automatisch zurück, sondern gehe eher nach direkter Ansprache. 600 Leuten zu folgen geht auch noch einigermassen, selbst wenn sich die 20 Tweets nur drei oder vier Minuten halten. Ab 1000 wird es wahrscheinlich etwas unübersichtlich. Und Scoble mit 20.000 benutzt vermutlich nur noch seinen Replies-Stream.
Sebastian
Wenn du das so kannst, um so besser. Du warst hier auch eher Beispiel, ich wollte dir nichts unterstellen. 😉
bosch
Stellschrauben sind doch da. Du kannst doch für jeden einzelnen Deiner Friends einstellen, ob Du ihre Nachrichten aufs Handy per SMS bekommen willst oder nicht.
Malte Landwehr
Bei Bloggern macht die A, B, C, usw. Einteilung durch auch nur bedingt Sinn also wieso sollte man sie deswegen bei Twitterern unterlassen?
Sebastian
@bosch: Diese Stellschrauben sind mir bekannt. Ich rezipiere Twitter allerdings über GTalk, geöffnet in der Sidebar. Dafür muss ich alle auf Nachrichten an haben. SMS möchte ich nur für DMs und tweets von einer handvoll Personen haben.
@Malte: Leider verstehe ich deinen Punkt nicht. Meine Aufzählung war sarkastisch gemeint – das hat zwar jemand gemacht, bringt aber nix.
Das PM-Blog » Netzwerk-Dienste und Neue Medien wirksam nutzen
[…] Artikel zu Twitter (dem Hype-Thema der letzten Tage): Corporate Twitter: Die Liste Twitter-Freundschaften oder Twitter-Zwänge? Twitter verdient zwar kein Geld, aber viel Respekt Twitter vor dem Blasenplatzen – oder dem […]
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Für mich ist Twitter ohnehin nur rauschen. Manchmal schnappe ich einen interessanten Link auf, aber wirklich aktiv verfolgen tue ich Tweets nur zu bestimmten Anlässen (Konferenzen, Spiele etc.).
PS: Schau mal in Dein Template, Dein Google Analytics-Script wird teilweise als Text in der Sidebar ausgegeben.
Sebastian
@ombelico Ich weiß (Code), aber leider nicht, wie ich das beheben kann. Irgendwie stehe ich mit wordpress.com auf dem Kriegsfuß.
André Wegner
@Sebastian
So mal gucken, ich hoffe der Absender sieht jetzt nicht mehr so strange aus.
Was den Code betrifft, kenne ich mich mit WordPress, aber nicht mit wordpress.com aus (ich nutze den Account nur, weil man denn für das Plugin WP-Stats benötigt).
Bei wordpress.com hat man glaube ich keinen Zugriff auf die Themes (?), deswegen setzt Du es wahrscheinlich via Widget in die Sidebar?
Soweit ich wordpress.com kenne kannst Du JavaScript dort nicht verwenden siehe hier.
Wenn es Dir nicht zu viel Zeit klaut, würde ich Dir ohnehin empfehlen WordPress als Eigen-Installation auf einer eigenen Domain zu hosten.
Sebastian
@André
da habe ich schon oft “drüber nachgedacht”. Allerdings habe ich keine Ahnung von SQL und was man sonst noch so braucht, um das Ding zu hosten. Ach ja, und Zeit. Na mal schauen, vielleicht google ich mal “how to set up a worpress blog” und mach mcih dran.
Tina Pickhardt
oh cool – 🙂
ich bin übrigens auch ein Interesse-Follower. Entweder weil er/sie/es jetzt schon interessant/lustig/informativ twittert oder weil ich von ihm/ihr zukünftig grosse Tweets erwarte.