Playmobil und Gewalt

Plemo, ebenso wie mein ehemaliger Mitbewohner Der Tante Renate beim Label Audiolith unter Vertrag hat ein Problem. Playmobil hat verboten, sein Stop-Motion-Video zum neuesten Song im Internet zu zeigen (kurzer Ausschnitt hier).

Schon jetzt dürfte klar sein, dass dieses “Urteil” nach hinten los geht. Die Blogosphäre ist Samstag auf den Zug aufgesprungen und ich gehe davon aus, dass es diese Woche weiter geht. Was mir bisher allerdings noch fehlt ist ein inhaltlicher Bezug zur Urteilsbegründung: Laut den Richtlinien für nicht gewerbliche Internetseiten darf Playmobil “nicht in Verbindung mit Gewalt, Drogen, Alkohol, Sex oder ähnlichem gezeigt werden”.

Erinnert euch (vor allem die Jungs) mal an eure Zeit mit Playmo zurück. Was habt ihr gespielt? Kaufmannsladen? Rettet die Bäume? Kinderspielplatz? Warum es Kinderspielplatz-Sets gibt war mir schon damals ein Rätsel.
Nein, ich habe Cowboy und Indianer gespielt. Und die haben sich immer gegenseitig erschossen, sind halsbrecherisch vom Pferd gefallen oder wurden gefesselt. Gewalt. Und meist hat der Held auch eine Frau befreit. Und just bevor Playmo bei mir out und Mädchen in wurden? Knick-knack. Sex. Ich hatte die Eisenbahn. Was gehörte zu jeder Spielrunde? Das der Zug zu schnell durch die Kurve fährt. Gewalt. Das wahre Leben eben, das einem auch in den 80ern schon in Tagesschau, Knight Rider und “Colt Seavers” vorgeführt wurde.

Ich weiß nicht, was noch in dem Clip vorkommt, aber ich denke nicht, dass es viel schlimmer ist, als das was eh schon in den Kinderzimmern passiert. Wären wir jetzt in den USA würde ich sagen, oh, Playmobil-Gate, die Repressionen, Schaden an der Marke könnte groß werden (wenn sich die Meldung jetzt noch weiter hielte und in die “alten” Medien schwappte). Playmobil sollte schnell mit einem Wettbewerb kontern und mit Plemo zusammen arbeiten. Etc. PP.

Aber so weit sind wir noch nicht, möglicherweise werden wir nie so weit kommen…

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